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Schlingnattern sollen künftig wieder am Steinberg bei Deisel leben
Trendelburg.


„Schlingnattern sind Sonnenkinder“, sagt Detlef Schmidt von der Arbeitsgemeinschaft Amphibien- und Reptilienschutz in Hessen (AGAR). Und weil das so ist, gibt es die Schlangenart am Steinberg bei Deisel nicht mehr.

Das Naturdenkmal ist in den vergangenen 20 Jahren komplett zugewachsen. Sonnenplätze waren rar. „Da konnte kein Reptil mehr leben“, sagt Schmidt. Damit sich das nun ändert, wurde an drei Tagen der Felsenkeller zwischen Trendelburg und Deisel von Gestrüpp und Bäumen befreit.

„Wenn wir einen attraktiven Lebensraum für die Schlingnatter schaffen, wird es nicht lange dauern bis sie sich wieder ansiedelt“, erklärt Schmidt. Noch gebe es einen kleinen Bestand der Schlangenart in den umliegenden Naturschutzgebieten. Gerade halten die Schlingnattern allerdings Winterschlaf. Spätestens im April sollen sie dann die ersten Sonnenstrahlen auf den nun freigeschnittenen Flächen am Steinberg genießen.

Von den Arbeiten sollen nicht nur Schlingnattern profitieren: „Auf sie zielt der Arbeitseinsatz zwar ab, durch den Rückschnitt wird der Steinberg aber auch attraktiver für Insekten und verschiedene Vogelarten“, erklärt Schmidt. Auch andere heimische Schlangenarten wie die Ringelnatter sollen sich auf den neu geschaffenen Freiflächen ausbreiten. „In den gehäckselten Holzresten können sie ihre Eier ablegen“, sagt Schmidt. Die Schlingnatter ist darauf nicht angewiesen: Sie bringt ihren Nachwuchs lebend zur Welt.

Ganz nebenbei wird am Steinberg durch den Rückschnitt ein Stück Geschichte freigelegt: Denn auch der Blick auf die Jahrmillionen alten Gesteinsschichten ist wieder frei. „In ihnen können Geologen lesen wie in einem Buch“, sagt Schmidt.

Den Arbeitseinsatz hat die AGAR im Auftrag der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Kassel organisiert. Die 3000 Euro für das Häckseln von Bäumen und Gestrüpp stammen von der Naturschutzstiftung Papilio.


 
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